Stadtrundgang Simmern | 11 – Schinderhannesturm

Zur mittelalterlichen Stadtbefestigung gehörte der Pulver- und Gefängnisturm. Er überstand zumindest teilweise die Zerstörungen des Jahres 1689 und ist somit eines der wenigen erhaltenen baulichen Zeugnisse der alten Residenzstadt.

An diesem ehemaligen Eckturm trafen sich die Ost- und die Südfront der Stadtmauer. Der Turm entstand im Zuge des Ausbaues der Stadt, vermutlich im Verlauf des 15. Jahrhunderts. Die heutige Ansicht mit der Dachhaube entstand um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Schinderhannesfigur, hergestellt vom Simmerner Schlossermeister Acht, ersetzt seit 1936 einen preußischen Husaren, der als Wetterfahne im 19. Jahrhundert dort angebracht war.

Erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurde der Turm nach dem Schinderhannes benannt. Der weithin bekannte Räuber „Schinderhannes“ (Johannes Bückler 1778/-79 – 1803) wurde von Februar bis zu einer spektakulären Flucht aus dem Gefängnis im August des Jahres 1799 in Simmern gefangen gehalten, weil der Gefängnisturm als besonders sicher galt.

Im Turm war bis 1930 das 1921 gegründete Heimatmuseum (heute Hunsrück-Museum) untergebracht. Bis zum Bau der Waldjugendherberge in Sargenroth Anfang der 1970er Jahre diente das Obergeschoss des Turms als Jugendherberge. Seit 1999 befindet sich im Turm eine ständige Schinderhannesausstellung.


Lieder

Übersicht


Interessante Links

Unterseite des Hunsrück-Museums zum Schinderhannes
www.hunsrueck-museum.de


Galerie

 


Galerie: Kohlezeichnungen, angefertigt von Jupp Hosp

Es handelt sich um Abbildungen der Schauspieler des Filmes „Schinderhannes“ von Helmut Käutner aus dem Jahr 1958. Die Zeichnungen waren Gegenstand eines Preisausschreibens in der Hunsrücker Zeitung im Rahmen der Filmarbeiten.