Römer – Ritter – Klosterfrauen | Klosterkumbd

Der Ort Klosterkumbd findet sich in ersten Urkunden aus dem 12. Jahrhundert mit der Schreibweise „Comeda“. Die urkundliche Ersterwähnung stammt soweit bis heute bekannt aus dem Zeitraum von 1011 und 1018. In dieser Zeit verlieh Erzbischof Erkambald das Tauf- und Begräbnisrecht für eine Kapelle im Ort.

Wahrscheinlich im Jahre 1183 wurde bei dieser Kapelle ein Kloster gestiftet. Sein Gründer Eberhard von Stahleck, der Sohn eines pfälzischen Burgmannes, hatte hier bereits 1180 eine Klause eingerichtet. Auf seine Bitten, vor allem aber auf pfalzgräfliche Initiative hin, stifteten Heinrich von Dick und seine Familie, die Besitzer des umliegenden Landes, kurz nach 1183 ein Zisterzienserinnenkloster, welches mit Nonnen aus Aulhausen im Rheingau besiedelt wurde. Der Abt vom Kloster Eberbach führte den Konvent.

Unter den Äbtissinnen des Klosters lebte die Pfalzgräfin Katharina (1510-1574). Sie war die Tochter von Herzog Johann II. von Pfalz-Simmern. Ihr Bruder, Friedrich II., führte 1557 im Herzogtum Simmern die Reformation ein. 1559 wurde er als Friedrich III. Kurfürst von der Pfalz in Heidelberg.

Von Katharina ist eine von ihr verfasste handschriftliche Rezeptsammlung in der Bibliotheca Palatina in Heidelberg erhalten. Das Kloster wurde nach dem Tod der letzten Äbtissin 1573 aufgehoben. Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren vom ursprünglichen Gebäudebestand des ehemaligen Klosters kaum noch Überreste vorhanden (Teile der 2016 renovierten Umfassungsmauer). Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde es im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Die Kirche war 1706 verfallen.

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