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Die Horner Burg

Von der mittelalterlichen Turmhügelburg, auch Motte genannt, sind nur noch Reste im Gelände erkennbar. Die Horner Burg gehört dabei zu einer Gruppe ähnlicher Anlagen, z.B. bei Laudert, Bubach oder Dudenroth. Es könnte sich dabei um den Sitz des Adelgeschlechtes von Horn handeln. 1567 verkaufte Johann von Koppenstein die Reste der Burg an Meinhard von Schönberg, der auch um Riegenroth Besitz hatte. Im 17. Jahrhundert wurde sie die „Koppensteinische alte verfallene Burg“ genannt. Der Distrikt hieß noch im 19. Jahrhundert Horner Burgfrieden. Die Burg ist in einem bis zur Gegenwart sumpfigen Gelände angelegt und war mit einem Wassergraben und einem Wall umgeben.

Der Erdwall steigt von Nordosten in Richtung Südwesten auf rund 4 m Höhe an, hat eine Länge von 90 Metern und einen Durchmesser von 30 Metern. Die Innenfläche liegt rund 3 m unter der Wallkrone, aber 2-3 m höher als der Wasserspiegel des Grabens. Auf eine längere Nutzung der Burg als Wohnanlage verweisen frühere Bodenfunde, z.B. Scherben oder Hufeisen. Im südwestlichen Bereich befand sich ein mit Eichenbohlen ausgekleideter Brunnen. Der Eingang zur Burg erfolgte von Nordosten. Die Anlage war mit Pallisaden oder einer ähnlichen Umzäunung umgeben. Eine zweite, ähnliche Anlage unweit der Burg, wurde am Ende des 19. Jahrhunderts eingeebnet.

In den Jahren 2018 bis 2020 wurde das verbuschte Gelände von der Ortsgemeinde saniert, vor allem weil einige alte Bäume wegen Umsturzgefahr beseitigt werden mussten. Hinzu kam das Projekt “ArMob – Antike Realität mobil erleben“. Es wurde von der der Klassischen Archäologie der Universität Trier entwickelt und ermöglicht es, sich eine digitale Vorstellung von der Horner Burg zu machen.

(Quelle: Achim Baumgarten, Horner Burg. Ein Dorf im Wandel der Zeiten. Hrsg. von der Ortsgemeinde Horn, Argenthal 1997, S. 62-68)

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