Römer – Ritter – Klosterfrauen | Budenbach

Nördlich vom Ortskern, rund 500 Meter entfernt, wurden 1935/36 römische Bestattungen ausgegraben. Der örtliche Kriegerverein wollte damals einen Schießstand bauen und erkannte in dem römischen Grabhügel den idealen Platz zum Bau eines Kugelfangs. Die Ausgrabungen begannen am 2. März 1936.

Der Grabhügel bestand aus gelbem, lehmigen und fast steinfreiem Erdreich. Auf der Sohle des Hügels fand man auf dem natürlichen Niveau eine ovalförmige Brandschicht, die mehrere Quadratmeter umfasste. Am südlichen Teil der Brandschicht stand eine große aus Schieferplatten errichtete Steinkiste mit Deckel und Bodenplatte, 90x70x60 cm. In der Steinkiste befand sich ein Urnengrab. Die sterblichen Überreste der verbrannten Toten hatte man in zwei Glasurnen gelegt. Neben den Urnen wurden weitere Grabbeigaben gefunden, insgesamt 28 Fundstücke in gutem Erhaltungszustand. Dabei handelte es sich um Töpferwaren, so genannte terra sigillata aus einer roten, festgebrannten und glasierten Tonerde: Henkelkrüge, Becher, Teller und Tassen mit Verzierungen. Im Leichenbrand einer Urne lag noch eine Bronzemünze des römischen Kaisers Trajan (78-117 nach Christus). Aus der Form der Glasurne, der Grabbeigaben und aufgrund der Münze wird das Grab in die erste Hälfte des 2. Jahrhunderts nach Christus datiert.

Die Funde von Budenbach gelangten in das Hunsrück-Museum Simmern und sind Bestandteil der Ausstellung.

Römischer Grabhügel in Budenbach

Auf einer Strecke von 170 m sind heute vier Grabhügel erkennbar. Der höchste im Westen hat noch 2 m Höhe bei 18 m Durchmesser. Eine Umfassung ist nicht erkennbar.

Ausgrabungen haben 1936 in diesem Hügel eine mehrere Quadratmeter große Fläche von der Einäscherung des Verstorbenen erkennen lassen. Daneben war als Grab eine Einfassung aus Steinplatten, 90 x 70 x 60cm, aufgerichtet. Zwei Glasurnen enthielten aus dem Leichenbrand ausgelesene Knochen von Frauen, jeweils über 30 Jahre alt.

33 Gegenstände waren beigegeben, u.a. ein umfänglicher Satz feinsten Keramikgeschirrs von 15 Sigillataschälchen und derartigen Tellern mit ihrem glatten, rotglänzenden Überzug. Die Formen der Keramik und eine Münze des Kaisers Trajan (98-117) datieren das Grab in die 1. Hälfte des 2. Jh.

Mit der Bestattung im Grabhügel sind einheimische mit mittelmeerischen Traditionen verbunden. Zu jener Zeit im 2. Jh. wurde der Tote zumeist verbrannt, im späteren 3. Jh. abgelöst von der Bestattung des gesamten Körpers unter dem Eindruck neuer religiöser Vorstellungen.

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