Ausstellung
1. November – 28. Dezember 2025
Vernissage
Samstag, 1. November 2025 | 18:30 Uhr
Edgar-Reitz-Filmhaus
Königin Sophie Charlotte von Preußen denkt wehmütig an ihre Zeit im Elternhaus am Fürstenhof in Hannover zurück und an den Unterricht, den ihr der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz gegeben hat. Sie wünscht sich sehnlichst ein Gemälde ihres früheren Lehrers und bittet ihre Mutter, Kurfürstin Sophie von Hannover, ein Porträt des verehrten Philosophen anfertigen zu lassen. Dieser weilt als Gartenkunstingenieur und Hofdenker bei Kurfürstin Sophie und willigt ein, worauf der Haus- und Hofmaler Pierre-Albert Delalandre beauftragt wird, Leibniz zu porträtieren. Delalandre hat bereits vorgefertigte Hintergründe zur Auswahl dabei, in die vor Ort nur noch das Gesicht eingefügt werden muss. Nach Disputen mit Leibniz, der den Maler mit feinsinnigen Gedankenspielen verwirrt, ergreift dieser samt seinen Utensilien entnervt die Flucht.
Erst, als Aaltje van de Meer den Auftrag übernimmt, scheint sich alles zu fügen. Diese muss sich allerdings als Mann ausgeben, weil die niederländische Gilde rein maskulin aufgestellt ist. Die junge Malerin ist Leibniz intellektuell durchaus ebenbürtig. So werden aus den Porträtsitzungen schnell Debattenräume über Kunst und die Welt. Mit van de Meer bekommt es Leibniz mit einer anderen Art der Kunstherstellung zu tun: Nicht mit der Darstellung der Oberfläche, sondern mit dem Ausdruck der Seele auf der Leinwand. Gottfried Wilhelm Leibniz, Vordenker der Aufklärung, glaubte an die Vernunft des Menschen und an die Praxis des erfinderischen Fortschritts, war zugleich tief verbunden mit der Vollkommenheit Gottes; deshalb müsse dies die beste aller möglichen Welten sein.
Über ihn einen Film zu machen, könnte zum drögen Lehrstück werden oder zu oberflächlichem Historienkino. Doch „Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes“ merkt man auf jeder Ebene an, dass sich der 92-jährige Edgar Reitz für Drehbuch (mit Gert Heidenreich) und Regie (mit Anatol Schuster) jahrelang mit Leibniz beschäftigt hat. Denn nur so ist zu erklären, dass dessen Philosophie, dessen Genie auf so unterhaltsame Weise zum Kinoerlebnis werden konnte.
Am Samstag, 01.11.25, lädt das Hunsrück-Museum ab 18:30 Uhr zur Vernissage ins EDGAR-REITZ-FILMHAUS ein. Präsentiert wird eine Ausstellung mit originalen Requisiten und Kostümen aus dem Film LEIBNIZ. Für die Veranstaltung im Edgar-Reitz-Filmhaus bitten wir um Voranmeldung bis zum 29.10.2025.
Der Film „Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes“ beginnt um 19:00 Uhr im Pro-Winzkino. Tickets für den Film online unter www.pro-winzkino.de und im Kino.