Heimatfilm 2.0

Vernissage
Donnerstag, 6. November 2025 | 19:00 Uhr

Was ist Heimatfilm? Was macht dieses filmische Genre eigentlich aus? Sind es die immer wieder beschworenen Motive von blühenden Landschaften, ländlicher Idylle, heiteren Volksfesten und religiösem Halt? Handeln Heimatfilme zwangsläufig von einem Gefühl der Sehnsucht oder des Schmerzes, vom Dableiben oder Weggehen? Oder konstruieren sie nicht Identitäten, Geschichten, Landschaften und Emotionen, die komplexe Heimatvorstellungen formen?

Die Ausstellung „Heimatfilm 2.0“ geht diesen Fragen in den Bildern der Filme nach. Bereits ein Klassiker wie Schwarzwaldmädel (D, Hans Deppe, 1950) greift auf ein Repertoire an Motiven zurück und bildet selbst welche aus, die in der Folge immer wieder aufgegriffen, fortgeführt und auch kritisch gebrochen werden. Die Filme bewegen sich dabei sowohl ästhetisch als auch narrativ stets am Puls der Zeit: Hier werden von Anfang an aktuelle gesellschaftliche und politische Themen verhandelt. So wird beispielsweise der Schnelllebigkeit und Anonymität der Stadt das auf Entschleunigung und Traditionen bauende Landleben gegenübergestellt; in jüngeren Produktionen werden hierunter die Themen auch aktualisiert, etwa hinsichtlich neuer Familien- und Berufsbilder.

Die drei Bereiche der Ausstellung thematisieren, welche filmischen Motive aufgegriffen werden (Landschaft), wie diese entstanden sind (Technik) und wie die sehr erfolgreichen Filme massenweise verbreitet wurden (Werbung). Es wird damit kritisch hinterfragt, ob Heimatfilme lediglich nostalgische Sehnsuchtsbilder zeigen oder ob sie auch Identität und Wirklichkeit konstruieren. Die Ausstellung lädt dazu ein, die bekannten Bilder von Heimat neu zu sehen und die kulturelle Bedeutung des Heimatfilms im Wandel der Zeit zu verstehen.

In Zusammenarbeit mit